Ich wurde jetzt schön öfters gefragt warum wir uns damals für diese Bauart (Ziegelbauweise mit Ziegelfertigelementen), entschlossen haben. Wir haben damals, als es darum ging, ein geeignetes Bauunternehmen zu finden, viele verschiedene Bauweisen vorgestellt bekommen. Herkömmliche Ziegelbauweise, Fertighaus in Holzständerbauweise, Porenbetonbauweise mit Vollwäremeschutz und was es nicht noch alles gab. Am Ende haben wir uns für unsere Vorstellungen genau richtig entschieden denn wir haben ein sehr gutes Bauunternehmen gehabt, und haben den Bau bis heute nicht bereut.
Wir waren einem Fertighaus in Holzständerbauweise aufgrund der Tatsache, dass die Bauphase sehr kurz ist, nicht abgeneigt. Schießlich muss man in der Bauphase mit doppelten Wohnkosten rechnen, da der Kredit schon bezahlt werden muss, während man ja noch im alten Haus Miete bezahlt. Da wäre eine lange Bauphase absolut ungünstig gewesen. Dagegen sprachen ein paar Punkte, die uns nicht gefallen haben. Der Hauptgrund war, dass viele Fertighäuse sehr hoch mit Schadstoffen belastet sind. Mittlerweile hat sich die Situation zwar schon um einiges gebessert aber trotzdem sollte man als Bauherr auf die verwendeten Materialien ein genaues Auge werfen. So gibt es schon einige Bauunternehmen, die damit werben, absolut schadstofffrei zu bauen, dafür zahlt man aber einen entsprechenden Aufpreis. Was heißt das nun im Umkehrschluss für die günstigeren Anbieter? Das kann sich wohl jeder denken.
Bei einer Ziegelwand hat man das Schadstoffproblem in den Wänden also schon man nicht. Zudem sagt man einem Ziegelhaus ein gutes Raumklima nach, denn der Ziegel kann Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Dafür sind die Dämmwerte nicht ganz so gut wie bei einem Fertighaus. Das kann man wiederum mit besonders gut dämmenden Ziegeln ausgleichen. Als wir dann von den fertigen Ziegelelementen gehört hatten, die in der Fabrik vorgefertigt und getrocknet werden, und dann auf der Baustelle nur noch aufgestellt werden, hatten wir für uns die optimale Kombination gefunden: Eine kurze Bauzeit in Verbindung mit bewährter Ziegelwänden.
Die Heizung ist ein weiterer Punkt, über den man sich rechtzeitig informieren sollte. Wir haben uns recht schnell auf eine Wärmepumpe in Verbindung mit einer PV-Anlage und einem Holzofen festgelegt. Der Strom vom Dach kann direkt durch die Wärmepumpe genutzt werden. Im Winter, wenn der Wirkungsgrad der Wärmepumpe nicht mehr besonders gut ist, heizen wir mit unserem Holzofen zu. Das ist aus unserer Sicht eine sehr gute Kombination. In den nächsten Jahren werden wir noch einen Solarspeicher nachrüsten und könnten dann auch Nachts noch den eigenen Strom für die Heizung benutzen.
Wichtig ist auf jeden Fall, das man sich in der Planungsphase Gedanken macht und sich vor allem auch einen Überblick über neue Trends beim Hausbau verschafft. Nicht alles was neu ist und Angeboten wird, ist sinnvoll, aber wenn man nur auf altbewährte Baumethoden zurückgreift, ärgert man sich vielleicht schon ein paar Jahre später. Bestes Beispiel sind die Häuser mit Ölheizung. In Verbindung mit einer Solaranlage werden immer noch viele neue Häuser aus kostengründen so gebaut. In den letzten Jahren war der Ölpreis auch schön niedrig aber wenn die Preise wieder anziehen und die Heizkosten steigen, kann das schnell teuer werden. Das haben wir in unserem alten Haus selbst miterlebt. Von der Platzverschwendung durch die Öltanks ganz zu schweigen.
Bis jetzt sind voll und ganz mit unserem Haus zufrieden und bis auf ein paar Kleinigkeiten, hätte wir alles wieder so gemacht. Trotzdem schreitet die Bautechnik und die Trends in großen Schritten voran und wer heute, ein paar Jahre nach uns, baut, hat schon wieder viel mehr Möglichkeiten. Eine Chance, die man als Bauherr auf jeden Fall nutzen sollte.