Im Zusammenhang mit neueren, wie älteren Gebäuden hört man immer wieder von Feuchtigkeit und – weit schlimmer – Schimmelbefall. Diese beiden Aspekte treten zwar nicht immer zwingend miteinander auf, jedoch sind die Zusammenhänge zwischen Feuchtigkeit und Schimmelbildung unbestritten. Wer daher einer möglichen Schimmelbildung präventiv entgegenwirken möchte, sollte unbedingt die dahinter stehenden Zusammenhänge kennen und dann an der geeigneten Stelle dieser zusammenhängenden Abläufe ansetzen.
Feuchtigkeit und Schimmel – Ursache und Auswirkung
Feuchtigkeit und Schimmel treten nicht zwangsläufig, wie häufig angenommen, in Kombination auf. Viel mehr verhält es sich so, dass Feuchtigkeit eine der essentiellen Voraussetzungen ist, damit sich Schimmelsporen überhaupt festsetzen und entwickeln können. Allerdings bedeutet Feuchtigkeit deshalb noch lange nicht, dass deshalb unbedingt Schimmel entstehen muss. Denn neben der Feuchtigkeit benötigt Schimmel für sein Wachstum auch Wärme. Erst, wenn Feuchtigkeit und Wärme zusammentreffen, ist die Wahrscheinlichkeit für Schimmelwachstum recht hoch. Da sich Wärme aus verschiedensten Gründen innerhalb eines Gebäudes selten eliminieren lässt, gilt es, der Feuchtigkeit zur Vermeidung von Schimmelbefall den Kampf anzusagen. Die wesentlichen Maßnahmen, wie etwa die Abläufe einer Keller- und Bauwerksabdichtung, werden nachfolgend erläutert.
Die Ursachen für Feuchtigkeit in Bauwerken
Feuchtigkeit gelangt auf vielen, meist undurchsichtigen Wegen in ein Bauwerk. Meist liegen diesen Wegen aber zwei wesentliche Prinzipien zu Grunde.
Der offensichtliche Weg der Feuchtigkeit erfolgt schlicht über undichte Stellen in den Außenwänden, in der Bodenplatte oder im Dach. Dabei bedeutet undicht nicht zwingend einen vorhandenen Schaden, sondern kann auch bedeutet, dass eingesetzte Materialien nicht den erforderlichen Widerstand gegen Feuchtigkeit aufweisen. So scheint insbesondere Beton zunächst meist wasserdicht daher zu kommen, auf Dauer entspricht das aber nicht den Tatsachen. Nicht speziell behandelter, oder abgedichteter Beton saugt auf Dauer Wasser auf und gibt dieses mit der Zeit nach Innen in das Gebäude ab.
Der zweite Weg der Feuchtigkeit in ein Bauwerk erfolgt weniger offensichtlich, aber noch weit verbreiteter über die Luft. Die Luft enthält zu jeder Zeit eine gewisse Menge an Feuchtigkeit, die auch von Gebäudenutzern nicht am Eindringen in das Gebäude gehindert werden kann. Kritisch wird es insbesondere dann, wenn diese Luft auf kältere Bauteile trifft, so dass die enthaltene Feuchtigkeit dort kondensiert. Dieses Phänomen ist zum Beispiel sehr gut in Badezimmern zu erkennen, wo feuchte und warme Badezimmerluft bei Kontakt mit dem kälteren Fenster niederschlägt.
Maßnahmen zur Vermeidung von Feuchtigkeit im Gebäude
Sind die beiden Hauptwege der Feuchtigkeit in das Gebäude erst einmal bekannt, können die daraus resultierenden Probleme effektiv angegangen werden.
Der Weg der Feuchtigkeit durch Bauteile lässt sich sehr einfach durch eine entsprechende Abdichtung abschneiden. Besonders bekannt ist die Abdichtung von Kelleraußenwänden. Gebräuchlich sind hier Abdichtungssysteme auf Bitumenbasis, die eine absolut dichte Feuchtigkeitssperre von außen nach innen erstellen und Feuchteprobleme so zu vermeiden helfen.
Die Vermeidung von kondensierender Feuchtigkeit aus der Luft ist dagegen weniger einfach zu bewerkstelligen. Am effektivsten ist einerseits die Vermeidung von kühlen Bauteilen, an denen die Feuchtigkeit kondensieren kann. Das geschieht zum Beispiel durch Dämmmaßnahmen. Darüber hinaus spielt aber auch ein angepasstes Lüftungsverhalten der Nutzer eine wesentliche Rolle. Immer dann, wenn dauerhaft kühle Außenluft an einem Bauteil entlangstreicht, kühlt dieses auf Dauer ebenfalls aus und bietet Kondenswasser einen idealen Angriffspunkt. Dauerhaft gekippte Fenster sollten daher unbedingt vermieden werden. Stattdessen eignet sich kurzzeitiges Stoßlüften über große geöffnete Flächen.
Fazit – So hat Schimmel im Bauwerk keine Chance
Wer Schimmel im Bauwerk vermeiden möchte, muss dafür sorgen, dass übermäßige Feuchtigkeit vermieden wird. Die technische Lösung ist einerseits die Bauwerksabdichtung, aber auch die Dämmung zur Vermeidung kondensatgefährdeter kalter Bauteile. Ergänzt um eine Anpassung des eigenen Lüftungsverhaltens wird die Gefahr für Schimmel im Bauwerk so wirksam bekämpft und auf ein Minimum reduziert.