Es ist ziemlich genau ein Jahr her, dass wir in unser neues Haus gezogen sind. Daher ist es höchste Zeit unsere Erfahrungen, die wir mit unserem Umzug mit Movinga gemacht haben, zu veröffentlichen.
Die Planung vor dem Umzug
Wir hatten uns über ein Vergleichsportal für Umzugsdienstleister ein paar Speditionen, die Umzüge in unserer Region durchfürhen, raussuchen lassen. Die meisten Speditionen haben sich dann bei uns gemeldet und einen Kundenberater vorbeigeschickt, die unser Umzugsgut begutachten und uns dann ein Angebot zukommen lassen. Movinga hat sich ebenfalls bei uns gemeldet und die Liste des Umzugsgutes konnten wir direkt am Telefon durchgeben. Dazu bin ich durch jedes Zimmer gelaufen und habe gewissenhaft jeden Schrank und jeden größeren Gegenstand, der nicht in Kartons verpackt werden konnte, durchgegeben. Ich fand die Idee, das telefonisch zu erledigen ganz gut, denn dadurch können ja Kosten gespart werden, die andere Speditionen beim Umzug ja wieder draufschlagen müssen.
Die Auftragserteilung
Nachdem ein paar Tage später die Angebote von ein paar Umzungsunternehmen vorlagen, haben wir uns dann für Movinga entschieden. Die Bewertungen im Internet waren überweigend gut und es waren auch sehr viele. Da kann man doch nichts falsch machen, dachten wir. Wir hatten neben dem Transport der Möbel auch den Ab- und Aufbau der Möbel mitbestellt. Unsere ersten Erfahrungen mit Movinga waren also erstmal recht gut, leider sollte sich das bei der Durchführung des Umzugs ins Negative verschieben.
Der Umzug
Am Tag des Umzugs sollte es gleich Morgens los gehen. Der Plan war so viel wie mögich schaffen, bevor die Kinder aus der Schule kommen und im Idealfall sollten die Kinderzimmer bis dahin schon komplett fertig sein. Zum ausgemachten Zeitpunkt kam allerdings niemand. Nachdem eine Stunde verstrichen war, rief ich beim Movinga-Kundenservice an und fragte nach, was denn los sein. Dort wusste man von nichts, wollte aber sofort die Spedition kontaktieren und mich dann zurückrufen. Kurze Zeit später erhielt ich einen Anruf, dass sich die Spedition in kürze bei mir melden würde. Nachdem dann 45 Minuten wieder nichts geschah, rief ich nochmal beim Movinga-Kundenservice an und ließ mir die Nummer der Spedition selber geben. Ich erreichte den Chef der Spedition persönlich über das Handy und er sagte mir, daß seine Leute unterwegs seien, aber leider eine Autopanne mit dem Umzugswagen hätten und sie dadurch etwas später kommen würden. Sie sollten aber bald da sein. Die Spedition selber kam aus der Frankfurter Gegend und musste ja erstmal ein paar hundert Kilometer zu uns fahren. Aus dem ‘bald bei uns sein’ wurde dann die Mittagszeit.
Als die Spedition endlich bei uns war, waren sie schon fast 4 Stunden verspätet. Zudem waren es nur zwei Personen. Und wir hatten den Umzug eines 4-Personenhaushalts mit Ab- und Aufbau der Möbel bestellt. Zwar war unser neues Haus gleich um die Ecke und man musste keine Zeit für die Fahrt einrechnen, aber alleine das Ein- und Ausladen und Aufbauen der Möbel benötigt nunmal etwas Zeit. Auf meine Frage, ob noch jemand kommt oder ob sie den Umzug nur zu zweit durchführen, antworteten mir die beiden, dass es zwar knapp wird, aber sie schaffen das schon. Die Kommunikation war leider nur auf Englisch möglich. Die beiden haben dann auch tatsächlich richtig Gas gegeben und wirklich sehr schnell gearbeitet. Sie haben zu zweit auch alle schweren Möbel getragen und sich bemüht die verlorene Zeit wieder reinzuholen. Allerdings hatten sie ja Abends auch noch die Heimfahrt von ein paar hundert Kilometern vor sich. Und so vergingen die nächsten Stunden mit recht hektischem Möbel schleppen.
Beschädigungen an unserer neuen Holztreppe
Was ich hier schon vermisst habe ist, dass die beiden Umzugshelfer keine Zeit hatten sich über des Schutz der Häuser zu kümmern. Türstöcke? Holztreppe? Es wurde nichts abgepolstert in den Häusern, lediglich die Möbel wurden in Folie eingewickelt. So kam es, dass der Putz im neuen Haus ein paar Schrammen und Löcher abbekommen hat. Aber das lässt sich ja recht einfach ausbessern und damit muss man bei einem Umzug halt rechnen. So hat uns das auch nicht weiter gestört. Viel ärgerlicher war aber die Beschädigung an unserer neuen Holztreppe. Wir hatten ein schweres Laufband als Umzugsgut gemeldet und auf die Tatsache, dass es sich um ein schweres Laufband handelt, habe ich bei der Aufnahme des Umzugsgutes extra hingewiesen. Die beiden Umzugshelfer konnten das Laufband also nicht ordentlich die Treppe runter tragen und mussten es fast auf jeder einzelnen Treppenstufe abstellen. Da sie das Laufband einfach auf eine Kante gestellt haben, und die Treppe dabei nicht abgepolstert hatten, haben sie damit fast auf jeder Treppenstufe einen unschönen Abdruck im Holz hinterlassen.
Fachgerechter Aufbau der Möbel? Fehlanzeige!
Irgendwann am Abend hatten wir dann zumindest mal das alte Haus leer und alle Möbel im neuen Haus stehen. Nun fehlte also nur noch der fachgerechte Aufbau der Möbel. Immerhin hatten wir den ja mitbestellt und haben uns drauf verlassen, dass am Ende des Tages alles ordentlich aufgebaut ist. Unser Hängeschrank im Wohnzimmer wurde im alten Haus von der Wand genommen und ins neue Haus transportiert. Als ich dann dort zu später Abendstunde gesagt haben, wo der Schrank hin muss, erzählten mir die beiden, dass sie keine Bohrmaschine dabei hätten, um den Schrank wieder an die Wand zu hängen. Nun wäre das noch nicht das Problem gewesen, denn Werkzeug hatte ich schon da. Allerdings haben die beiden auch nicht dran gedacht, die Befestigungen aus der Wand mitzunehmen. Und um die Zeit nochmal rüberzufahren um die Befestigungen zu holen, wo noch eine Menge anderer Möbel auf den Zusammenbau warteten, kam also nicht in Frage. Da blieb der Hängeschrank also erstmal auf dem Boden stehen.
Die normalen Schränke wurden mit der gleichen Hektik aufgebaut wie schon der ganze Umzug lief. Was zur Folge hatte, dass teilweise die Rückwände nicht ordentlich befestigt waren und die Türen alle schief hingen. Um das ordentlich einzustellen hat natürlich die Zeit gefehlt. Noch dazu kam, dass manche Schranktüren einfach aufrecht im Möbelwagen transportiert wurden und unten angeschlagen und leicht beschädigt waren. Es wurde immer später und gegen 9 Uhr Abends telefonierten die beiden mit ihrem Chef. Der wollte mich dann sprechen und erklärte mir, dass wie viel zu viel Umzugsgut hätten und das alles nicht bei ihm angemeldet gewesen wäre. Zum Beispiel meinte er, er wüsste nichts von einem zweiten Kinderzimmer. Zu dem Zeitpunkt habe ich ihm gleich gesagt, dass ich alles sehr genau bei Movinga angegeben hatte und wenn hier bei der Datenübermittlung von Movinga zur Spedition etwas schief gelaufen ist, das nicht unsere Schuld sein könne. Jedenfalls haben die beiden dann das zweite Kinderzimmer notdürftig fertigt gemacht, allerdings war das Bett nicht richtig zusammengebaut, so dass die Schubkästen nicht hinein gingen. Außerdem standen noch viele kleinere Schränke kreuz und quer im Zimmer verteilt herum. So konnten wir unseren Sohn jedenfalls nicht in dem Zimmer schlafen lassen und so musste er kurzfristig woanders übernachten.
Als die beiden Umzugshelfer dann gefahren sind, musste ich noch einen Zettel unterschreiben und dort habe ich gleich die aufgetretenen Beschädigungen notiert. Bei den Unterlagen, die ich unterschreiben musste, war auch die Umzugsgutliste dabei, die die Spedition von Movinga erhalten hatte. Und siehe da, dort war alles genau aufgelistet, auch das zweite Kinderzimmer, wovon der Chef der Spedition vorher am Telefon angeblich nichts gewusst hat.
So ging der Umzugstag also nicht besonders befriedigend zu ende und wir haben den ganzen nächsten Tag damit zugebracht den schlampigen Aufbau der Möbel zu richten. Das heißt Türen einstellen, das Bett im Kinderzimmer umbauen, so dass die Kästen wieder rein gingen und die Hängeschränke wieder an die Wand zu schrauben.
Beschwerde bei Movinga
Ich habe am nächsten Tag auch gleich bei Movinga angerufen und mich über den schlecht gelaufenen Umzug beschwert. Der Kundenservice war auch sehr freundlich und hat uns erstmal einen Teil der Kosten für die große Verspätung der Spedition erlassen. Der Kundenservice wollte sich auch gleich mit der Spedition in Verbindung setzen und klären wie das jetzt mit den Beschädigungen weiter geht. Nach ein paar Tagen erhielt ich dann die Info, dass sich die Spedition bei mir melden wird. Nachdem es dann nach etwas hin und her endlich zu einem Telefonat kam wollte der Chef der Spedition die Schäden nicht bei seiner Versicherung einreichen. Also wieder mit Movinga gesprochen und irgendwann hat die Spedition dann zugestimmt und wollte mir die Versicherungsdaten melden. Bis ich dann irgendwann wusste, welche Versicherung zuständig ist und dass der Schaden wirklich gemeldet war, vergingen aber wieder ein paar Wochen und die Spedition hat uns immer wieder mit fadenscheinigen Aussagen hingehalten. Movinga war so nett, mit dem Stellen der Schlussrechnung zu warten, bis die Sache mit der Versicherung geklärt ist.
Probleme mit der Versicherung
Als der Schaden endlich ordentlich bei der Versicherung gemeldet war, dachten wir eigentlich, dass die Sache nun endlich schnell erledigt werden konnte. Leider falsch gedacht, wir haben auch hier wieder sehr schlechte Erfahrungen mit der Spedition gemacht. Wir holten ein Angebot für die Reparatur der Treppe ein und warteten auf einen Vorschlag der Versicherung, wie sie uns für die entstandenen Schäden an den Möbeln entschädigen können. Dann hieß es plötzlich, dass die Spedition nicht für die Schäden an der Treppe verantwortlich ist, da ich ja beim Transport des Laufbandes dabei war. Nachdem ich dann aber wieder mit der Versicherung telefoniert habe und ihnen erklärt habe, dass ich den Umzug des Laufbandes extra beauftragt hatte, und ich nicht zugestimmt hatte, dass unsere Treppe beschädigt werden darf, haben sie dann eingelenkt. Schließlich kann man von einem Umzugsunternehmen ja auch erwarten, dass sie Sicherheitsmaßnahmen gegen Beschädigungen an einer Holztreppe vornehmen können. Eine Abpolsterung hätte vermutlich schon gereicht.
Schadensersatz erst nach langem hin und her bezahlt
Nach langem hin und her, die Rechnung von Movinga war zu diesem Zeitpunkt schon lange bezahlt, schon ein paar Wochen vergangen, haben wir uns dann auf einen Schadensersatz geeinigt. Damit konnten wir die Treppe reparieren lassen und haben für die Beschädigten Schränke ebenfalls noch ein bisschen Geld bekommen. Die Spedition sollte aus irgendeinem Grund das Geld direkt an uns bezahlen und die Abwicklung ging nicht direkt über die Versicherung. Da wir zu diesem Zeitpunkt schon extrem genervt von der ganzen Abwicklung waren haben wir dem Schadensersatzbetrag nur unser der Auflage zugestimmt, dass der Betrag dann auch unverzüglich gezahlt wird. Die Spedition versprach uns dass und wir warteten auf das Geld. Das kam aber nicht zur festgesetzten Frist und ich musste wieder mit der Versicherung sprechen warum wir uns nun wieder mit der Spedition rumärgern sollten. Ich wollte zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr mit dem Chef der Spedition sprechen, da mir seine falschen Behauptungen und fadenscheinigen Ausreden schon lange ein Dorn im Auge gewesen sind. Der Versicherungsvertreter, der mit dem Fall betraut war, musste dann auch noch Druck auf die Spedition ausüben bis wir unser Geld letztendlich bekommen haben.
Unsere Erfahrungen zum Umzug mit Movinga – Das Fazit
Der Umzug und der Ärger, den wir danach hatten, hat uns sehr viel Nerven gekostet. Der Kundendienst von Movinga war sehr nett und hat sich auch bemüht, dass sich die Dinge zu unserer Zufriedenheit regeln. Leider hat uns das im Umgang mit der unseriösen Spedition und der Versicherung auch nicht wirklich geholfen. Auch wenn das Konzept von Movinga vielleicht nicht schlecht ist, ist man doch darauf angewiesen, dass Movinga einem eine seriöse und ordentliche Spedition schickt. In unserem Fall war das leider nicht der Fall! Andere Kunden von Movinga hatten da vielleicht mehr Glück als wir und vielleicht war das bei uns auch eine absolute negative Ausnahme. Trotzdem würden wir keinen Umzug mehr bei Movinga buchen, sondern lieber auf eine Spedition vor Ort setzen. Preislich wäre das auch nicht viel teurer geworden und im Endeffekt hätte wir uns dann viel Ärger erspart. Ich kann allen, die mit Movinga einen Umzug planen, nur empfehlen sich vorab die durchzuführende Spedition nennen zu lassen und dann gezielt nach Bewertungen zu dieser Spedition zu suchen. Die Erfahrungen anderer Kunden von Movinga haben bei den vielen Umzugsunternehmen, die für Movinga arbeiten, leider nicht besonders viel Aussagekraft, da meistens nicht dabei steht, welche Spedition den Auftrag tatsächlich ausgeführt hat.
Habt ihr ähnliche oder bessere Erfahrungen mit eurem Umzug gemacht? Dann Teilt eure Erfahrungen doch mit uns, indem ihr einen Kommentar auf dieser Seite hinterlasst. Wir freuen uns über jede Meinung.
Ah Ja, so eine ähnliche Erfahrung haben wir auch gemacht. Es kann einfach nicht serios sein wenn ein Portal im Spiel ist. Schon alleine an den Fotos kann man erkennen das Umzugsdecken fehlen und die Hochschränke mussten auf jeden Fall mit Zurrgurten befestigt werden. Lieber Finger weg von Umzugsportalen.
Schade, dass Ihr den Namen der Spedition nicht nennen dürft! Ich vermute, ich hatte den gleichen Spediteur! Da ich aber noch Schadensansprüche habe, verhalte ich mich “noch” ruhig !